Malching wird fit für die Zukunft – Zweiter Bauabschnitt startet bald

PNP Ausgabe vom 29.01.2025
Wie lange ist die Dorferneuerung in Malching schon Thema? „Damit war bereits mein Vorgänger Paul Reithmeier befasst“, weiß Bürgermeister Georg Hofer, dass im Jahr 2000 erstmals Mittel für die Dorferneuerung beantragt worden waren. „Bis zur Umsetzung ist schon eine halbe Ewigkeit vergangen“, resümiert Hofer, der aber auch gleich den Vorteil des langen Prozesses hervorhebt: „Wir konnten für das Projekt Geld ansparen und es ohne Kredite umsetzen.“ Im November letzten Jahres wurde Teil 1 der Dorferneuerung nach eineinhalb Jahren Bauphase mit einer Pflanzaktion offiziell abgeschlossen. Von den 3,8 Millionen Euro Gesamtkosten hat die Gemeinde Malching 1,5 Millionen Euro zu tragen. Während man sich in Malching schon auf die offizielle Einweihungsfeier am 6. Juli freut, laufen die Vorbereitungen zur Umsetzung von Bauabschnitt 2 der Dorferneuerung, bei dem die Kreisstraße Süd-West in Richtung Ering ausgebaut wird. Und da – das versichert der Bürgermeister – gibt’s kein langwieriges Prozedere.
Georg Hofer ist es wichtig, noch einmal zurückzublicken, bevor er über den zweiten Bauabschnitt der Dorferneuerung spricht. Grund für die Verzögerung seien in erster Linie die vielen Fragen rund um die Umfahrung bzw. den Bau der Autobahn A 94 gewesen. Bis aus der B 12 in Malching eine Kreisstraße wurde, habe vieles abgeklärt werden müssen. „Immerhin konnten wir vor der offiziellen Dorferneuerung die drei Maßnahmen Friedhof, Pfarrzentrum und Parkplatz erledigen“, merkt Hofer an.
„Wir konnten Heimat gestalten“
Rückblickend gibt er sich sehr zufrieden. Vor allem die Erarbeitung des Leitbildes im Rahmen einer Bürgerbeteiligung hebt er als positive Erfahrung hervor. „Uns wurde die Möglichkeit gegeben, die Heimat zu gestalten.“ Das sei gleichermaßen „arbeitsintensiv, spannend und bereichernd“ gewesen. Über die Teilnehmergemeinschaft und die Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung kann der Bürgermeister nur Positives berichten. Bedauerlich findet er, dass Corona vieles lahmgelegt hat.
Kritik: Es gibt zu wenig Privatinitiativen
Und was ihm gar nicht gefällt: Im Rahmen der Dorferneuerung gab es bisher zu wenige Privatinitiativen. „Es gibt großen Handlungsbedarf in Malching“, sagt Hofer mit Blick auf einige sanierungsbedürftige Häuser entlang der Hauptstraße. Fördermittel stünden weiter zur Verfügung, und so hofft er, dass sich in absehbarer Zeit doch noch was tut.
Während die Abrechnung für den ersten Bauabschnitt noch läuft, wird intensiv daran gearbeitet, dass die Arbeiten für den zweiten Abschnitt im Spätsommer beginnen können. „Im Frühjahr soll die Ausschreibung erfolgen“, ist der Bürgermeister in engem Kontakt mit dem Landratsamt in Passau. Schließlich geht es um eine Kreisstraße. Der Ausbaubereich erstreckt sich auf den westlichen Teil Malchings bis zur Autobahn. Wo die Sanierung beginnt, ist bereits jetzt zu sehen: Ein Stück vor dem Rathaus, dort wo der Gehwegausbau endet. Mitbeteiligt sind die Gemeinde und die Teilnehmergemeinschaft Malching auf einer Länge von 410 Metern bis zum Ende des Baugebiets „Am Park“, der alleinige Zuständigkeitsbereich des Landkreises Passau geht bis zur Landkreisgrenze, der Ausbau bis zur Autobahn ist dann Sache des Landkreises Rottal-Inn.
Für den nächsten Abschnitt werden die Kosten berechnet
Die Kostenermittlung läuft noch. Bürgermeister Hofer geht davon aus, dass der kommunale Kostenanteil bei 800.000 Euro bis zu einer Million Euro liegt. Er rechnet mit einer Bezuschussung der förderfähigen Kosten in Höhe von 60 bis 65 Prozent.
Im Bauprogramm enthalten ist der Ausbau der Kreisstraße Süd-West, ein Fahrbahnteiler, der Gehwegbau, die Entwässerung des Oberflächenwassers und die Bepflanzung. Allein für den Gehwegbau seien 400.000 Euro anzusetzen. Verwendet werde, anders als in der Ortsmitte, nicht mehr Granit-, sondern Betonpflaster, informiert Hofer.
Bei der Entwässerung ist bereits eine gute Struktur da
In Sachen Entwässerung habe man es nun einfach, nachdem in Bauabschnitt 1 bereits gute Vorarbeit geleistet worden sei, betont Georg Hofer. Erledigt ist der Neubau des Regenwasserkanals bis zur ehemaligen Kläranlage. Dort wurde der frühere Schönungsteich zum Versickerungsbecken umgebaut. Der bisherige Mischwasserkanal wurde ebenfalls saniert. Durch den Neubau des Regenwasserkanals muss dieser nur noch Schmutzwasser ableiten, insgesamt muss weniger Abwasser in die Kläranlage nach Bad Füssing gepumpt werden. Die Wasserleitungen wurden vom Zweckverband Ruhstorfer Gruppe erneuert. „Die Struktur ist da. Das geht ruckzuck“, fasst der Bürgermeister zusammen.
Die Straße aufschneiden, den Kanal „und ein bisschen Wasserleitung“ verlegen, Glasfaser rein, Deckensanierung – so zählt Hofer stichpunktartig den Ausbau der Kreisstraße Süd-West auf. Ziel ist die Fertigstellung bis Mitte 2026.
Auch an den Osten Malchings denkt der Bürgermeister bereits. Erste Planungen für den dritten Teil der Dorferneuerung laufen. Dieser erstreckt sich vom Gasthaus Freudenstein bis an die Abbiegung zur Staatsstraße nach Rotthalmünster. „Das wird dann wieder kostenintensiv“, denkt Hofer schon jetzt daran, „die Gelder zu sichern“.
PNP, Text und Bilder: Carmen Keller