Infoveranstaltung Dorferneuerung
„Wer hohe Türme bauen will, muss lange am Fundament verweilen“ mit diesen Worten umschrieb Günter Plepla vom Amt für ländliche Entwicklung den ersten der 3 Schritte einer Dorferneuerung. Um ein Dorf voran zu bringen, muss man auch wissen, woher man kommt. Das heißt ein erster Schritt ist der Blick in die Vergangenheit. Dipl. Geograph Sebastian Mayer stellte den denkmalpflegerischen Erhebungsbogen vor. In diesem Werk, das in enger Zusammenarbeit mit unserem Archivar Herrn Reinhard Fuchs entstanden ist, wird Malching von seinen Anfängen an beleuchtet. Anhand von Karten und später auch Fotografien zeigte Herr Mayer die Entwicklung Malchings im Lauf der Jahrhunderte auf. Die enge Bebauung und auch der Stil der Gebäude deutet eher auf einen Markt als auf ein bäuerliches Dorf hin. An den verschiedenen Gebäuden Malchings läßt sich exemplarisch für unsere Gegend die Bauweise der letzten 300 Jahre ablesen. Durch den 1910 erbauten Bahnhof erfuhr Malching einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Diese spiegelt sich besonders in der repräsentativen Bauweise des heranwachsenden Viertels. Mit dieser Neuerung spielte Malching wieder eine wichtige Rolle als Verkehrsknotenpunkt und Handelsplatz. Güter die früher mit dem Schiff auf dem Inn geliefert wurden, kamen nun per Bahn und wurden von Malching aus ins Umland geliefert. Schon früh zeigte sich Malching als wichtige Drehscheibe für Güter und Waren. Zeugen dafür sind die Ost-West, aber auch die Nord-Süd Straßenverbindungen, die heute noch in Malching bestehen.
Ausgehend von der Historie können sich nun die Bürger in Arbeitskreisen einbringen und feststellen, wo Malching im Moment steht. Die Sprecher der bisherigen Arbeitskreise stellten kurz dar, was in den jeweiligen Bereichen bisher geschehen ist. Für den Gestaltungsraum übernahm dies Albert Schätz, der Kulturraum wurde von Robert Friedl und der Lebensraum von Stefan Huber vorgestellt. Bei allen Drei klang an, dass das erste Projekt ein Infozentrum in der Ortsmitte sehnlichst erwartet wird. Die Beteiligten hoffen auf eine zügige Entscheidung und Umsetzung, so dass dann die Informationen stets für alle Bürger einsehbar sind. Zudem wurden interessierte Bürger herzlich zur Mitarbeit in den Gremien eingeladen. Die Termine werden bis zur Fertigstellung des Informationszentrums in den Fenstern des Pfarrzentrums ausgehängt.
Im Rahmen der Dorferneuerung Malching wird erstmals ein Fragebogen als Hilfsmittel verwendet. Mit ihm soll festgestellt werden, wo der Ort im Moment steht, aber auch was den Bürgern ein besonderes Anliegen ist. Diesen Fragebogen können sich alle Bürger des gesamten Gemeindebereichs Malching in der Gemeinde oder auch in der VR-Bank bis spätestens 24.09.2010 abholen. Den ausgefüllten Fragebogen kann man dann entweder in die Briefkästen am Pfarrzentrum, am Benefiziatenhaus oder in die Urnen bei den örtlichen Banken einwerfen, hier ist der 03.10.2010 der Endzeitpunkt. Wer seinen Namen auf dem Fragebogen vermerken möchte, und für eventuelle Rückfragen durch das Amt für ländliche Entwicklung zur Verfügung steht, kann dies gerne tun. Herr Plepla betonte auch, dass bei der Auswertung alle handschriftlichen Vermerke mit berücksichtigt werden.
Bürgermeister Georg Hofer bedankte sich bei allen Beteiligten recht herzlich und verwies auf das Seminar am 03./04. Dezember 2010 in Kloster Kostenz. Hier beschäftigen sich die Teilnehmer 2 Tage lang mit der Zukunft des Dorfes und beginnen ein Leitbild für Malching zu erarbeiten. Die Kosten trägt die Gemeinde. Der Bürgermeister hofft auf eine rege Beteiligung der Bürger, denn es geht schließlich um unsere Heimat.
(Foto und Text: Jutta Friedl)