Vorstellung der ortsräumlichen Planung

aus einem Artikel der PNP 07.12.2013

Den Charme der Dorfmitte erneuern  

Malching bereitet sich auf die Dorferneuerung vor – Historische Gebäude im Ortskern erhalten

von Hans Nöbauer

Nun, da keine Bundesstraße mehr durch den Ort führt, sehen Planungs-Experten Potenzial im Dorf Malching.  − Foto: Nöbauer

 

Malching. Die Autobahn ist eröffnet, der Schwerlastverkehr endgültig aus dem Ortszentrum verbannt. Doch wie geht es weiter mit der Dorfmitte? Kann man mit zielgerichteten Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung den ursprünglichen Charme des Ortes wieder herstellen – wenn nicht verbessern?

Bei Dorferneuerung ist Zusammenarbeit gefragt Absolut, war Diplom-Architekt Georg Oswald von der Neukirchner "Architektur-Schmiede für Hoch-und Städtebau" überzeugt. Er forderte im Rahmen der gut besuchten Bürgerversammlung von den Malchingern einen "gesunden Optimismus zur geplanten Dorf-Erneuerung, bei der die gesamte Bürgerschaft bereits von Beginn an möglichst aktiv mitgenommen und einbezogen" werden müsse. Dank des Leitbild-Konzeptes spüre man bereits jetzt deutlich, dass der Wille zur Erneuerung des Ortes da ist. Nun sei die Devise: "Zukunft durch Zusammenarbeit" gefragt.

Die historischen Gebäude im Ortskern sollen erhalten und wieder belebt werden, statt der ehemaligen B 12 als Durchgangsstraße zentrale Plätze und breite Gehwege das Ortsbild dominieren. Jedoch müsse jeder einzelne Malchinger, forderte Oswald die Bürger auf, sich an dieser Dorf-Erneuerung beteiligen.

Denn erhaltenswert sind sie allemal, die Gebäude im Malchinger Ortskern, wie Dipl-Ing. Günter Plepla vom Amt für ländliche Entwicklung erläuterte. Teilweise gehe die vorhandene Bausubstanz bis zum Ende des 17. und 18. Jahrhunderts zurück. Darüber hinaus prägen herrschaftlich-massive Bauten des 19. Jahrhunderts teilweise sogar noch im Jugendstil das Malchinger Ortsbild. "Und das ist im ländlichen Raum sehr ungewöhnlich", so Plepla. Bedauerlich sei allerdings, dass fast die Hälfte jener historischen Gebäude leer steht, weitere Anwesen sind nur noch von älteren Bürgern bewohnt, "so dass sich dieser Gebäude-Leergangsprozess fortsetzt, wenn nicht zielgerichtet gegengesteuert wird", wollte der Sachgebietsleiter seinen "ernsten Hinweis, dass damit letztlich die komplette bauliche Ortskern-Struktur in Gefahr" gerate, gegenüber der Malchinger Bürgerschaft keineswegs verhehlen. Außerdem habe der jahrzehntelange massive Durchgangsverkehr eben auch seine Spuren hinterlassen. Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe werden weniger, auch die Grundversorgung wird immer schlechter. "Andererseits bietet Malching seine kleinräumliche Lage in Bäderdreiecks-Nähe direkt an der A 94 samt naher Landesgrenze zu Österreich ein hohes wirtschaftliches wie auch touristisches Potenzial", vervollständigte der Sachgebietsleiter seine "Stärke-Schwächen-Analyse für eine relativ kleine Gemeinde mit großen Zukunftschancen.

Zuerst müsse erst einmal am Erscheinungsbild der Hauptstraße gefeilt werden. Die "kontinuierliche Aufwertung des Dorf-Charakters" gelinge nach den Worten Pleplas nämlich nur, wenn "möglichst alle Hausbesitzer mitziehen und ihre Eigenverantwortung wahrnehmen" würden. "Sollte dieses angestrebte Ziel letztlich auch verwirklicht werden, gibt es wohl kaum einen vergleichbaren Ort dieser Größenordnung, der eine solch räumliche wie architektonische Qualität vorweisen kann", machte Günter Plepla allen "Malchingers Mut auf Zukunft durch Geschlossenheit".

Infotermin mit Fachstellen folgt Plepla erläuterte abschließend noch die weitere Vorgehensweise. Nach Planungen im Gemeinderat und in Arbeitskreisen folge zunächst ein "Informationstermin mit Fachstellen" etwa zum notwendigen Rückbau von Ortsstraßen. Erst danach würden mit AlE-Repräsentanten "relevante Einzel-Aspekte wie Bürgerbeteiligung, Planungsergebnisse, Finanzbedarf, Zeitplan sowie Zahl der Vorstandsmitglieder verbindlich abgeklärt". Mit einer Aufklärungs-Versammlung samt Kandidaten-Aufstellung werde nach Aussage Pleplas schließlich die Dorferneuerung offiziell eingeleitet. − nö

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